Die Auferstehung mitten im Leben

 

Die Auferstehung findet während des Lebens statt! Dachte sich zumindest Philippus, einer der 12 Apostel und Verfasser eines frühen christlichen Evangeliums.

Nach kirchlich-christlicher Lehrmeinung bedeutet die Auferstehung die Wiedererweckung eines gestorbenen Gläubigen zum ewigen Leben.

Philippus sieht es ganz anders: „Diejenigen, die sagen, zuerst stirbt man, dann ersteht man auf, irren. Wenn man nicht zuerst, noch bei Lebzeiten, die Auferstehung gewinnt, wird man im Tode nichts gewinnen.“ (Evangelium nach Philippus, in: Dietzfelbinger (Hg): Apokryphe Evangelien aus Nag Hammadi, Edition Argo 1991, S.122)

Die Auferstehung mitten im Leben zu gewinnen meint nichts anderes als das Erwachen zur Glückseligkeit des Lebens im Hier und Jetzt, zur Entdeckung der eigenen inneren Quelle der Freude.

Das ist nach Philippus das eigentliche Christentum. Es ist nicht der Glaube an Christus, der uns zur Auferstehung führt, sondern das innere Erwachen des Menschen zum Bewusstsein des Christus: „Ein solcher Mensch, ist nicht mehr nur ein Christ, er ist ein Christus. (S.116)“